- Inhalt:
- Einleitung
- Geschichte
- Napoleonische Tradition
- Projektziele
- Mittel:
1. Militärisch-historischer Bereich
Gedenkakte und Rekonstruktion der Drei-Kaiser-Schlacht
2. Wissenschaftlich-historischer Bereich
Veranstaltung der Seminare und Symposien
Betrieb des Informationsservers austerlitz.org
3. Kulturell-gesellschaftlicher Bereich
4. Geistlicher Bereich
5. Regionale Zusammenarbeit
- Mitwirkende Subjekte
- Termine der Rekonstruktion der Drei-Kaiser-Schlacht
- Veranstaltung Austerlitz 2005
- Budget des Projekts Austerlitz 2005
- Struktur
- Schlussfolgerung
Einleitung
Das Ziel dieser Unterlage ist eine elementare Kenntnissnahme mit der Tätigkeit und dem Gehalt des Projekts Austerlitz 2005. Im Hinblick auf ihren Zweck kann sie nicht alle einzelnen Themen ausführlich behandeln. Es geht um eine Unterlage, die unter Berücksichtigung der konkreten Realität und des Zeitumfangs ständig erarbeitet werden kann, was auch geschieht. Dessen ungeachtet spielen die efinierten Prioritäten für die im Projekt Austerlitz beteiligten Organisationen eine Schlüsselrolle.
Geschichte
Im Sommer des Jahres 1805 sammelte der franzözische Kaiser Napoleon seine Küstenarmee im Lager bei der Stadt Boulogne mit einem einzigen Ziel: an der englischen Küste auszuschiffen und den Erbfeind definitiv niederzuchlagen. Aber die Engländer verursachten mit ihren diplomatischen Aktivitäten und vor allem mit ihrem Geld, dass Russland und Österreich die dritte antifranzözische Koalition abschlossen. Es traf sich hier der junge und ehrgeizige russische Zar Alexander und der österreichische Kaiser Franz, der trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sein Reich in ein weiteres Kriegsabenteuer führte. Napoleon reagierte schnell und seine Armee, jetzt schon unter dem Namen die Große Armee, nahm den Marsch ostwärts auf. Die Franzosen täuschten den Feind und schlugen bei Ulm den passiv abwartenden Kern der österreichischen Armee unter der Leitung von General Mack, der einer der eifrigsten Kriegsverfechter war, nieder. Er wartete hier auf die russische Armee unter dem Kommando von General Kutuzov, die sich wirklich über Galizien, Schlesien und Mähren den beiden Armeen näherte. Die veränderte Situation nach der Ulmer Niederlage wirkte sich am Fortschreiten der russischen Armee aus. Kutuzov drehte die Marschrichtung bei Braunau um und die Armee wandte sich über Schöngrabern, Znojmo (Znaim), Pohořelice und Vyškov in den Olšany Lager bei Olomouc (Olmütz). Die Franzosen unter Kommando vom Prinzen Murat besetzten Wien, verfolgten die Rusen und besetzten den Raum zwischen Brno (Brünn) und Vyškov. Es neigte sich zur entscheidender Schlacht. Durch allmähliches Manövrieren verteilten sich die Linien beider Armeen zwischen Brno und Slavkov (Austerlitz): die Linie der alliierten Armee von Pozořice bis Telnice und der franzözischen Armee von Tvarožná bis Sokolnice. Am Morgen den 2. Dezember 1805 standen an den mährischen Feldern 75 000 Franzosen und ihnen gegenüber 70 000 Russen und 15 000 Soldaten der österreichischen Armee. Den Verlauf der Schlacht, in der Napoleon ruhmreich siegte, beschrieben Zehner der Geschichtsforscher. Bis dahin die blutigste Schlacht wurde zur Quelle vieler Sagen und Legenden. Die bekannteste von ihnen ist die Legende von der roten Austerlitzer Sonne und von den gefallenen Soldaten in Žatčany und Měnín Teichen. 20 000 Gefallene und enormes Leiden der Zivilbevölkerung waren die wesentlichen Treibfedern zur Errichtung des Friedensdenkmals (Mohyla míru) und Entstehung der Pietätsakte.
Napoleonische Tradition
Diese Schlacht drückte sich auf die Dauer ins Bewusstsein der hiesigen Bevölkerung und wurde zum Bestandteil der Folklore und des Bewusstseins der örtlichen Einwohner. Die eigentliche Schlacht und die mit ihr zusammennhängenden Ereignisse wurden zum Fundament der späteren örtlichen napoleonischen Tradition. Die Nutzung dieses Begriffs fang im Zusammenhang mit dem hundertjährigen Jahrestag der Schlacht im Jahr 1905 an und kulminierte in der Zwischenkriegszeit, vor allem durch den Einfluss der Enthusiasten, die sich rund um die Person des katholischen Priesters und Mittelschullehrers, des Herrn Alois Slovák (1859-1930) aus Brno, konzentrierten. In der Zeit gingen auf dem Gebiet der Region um das Schlachtfeld viele Aktivitäten vor, die auf Gedenkveranstaltungen und die Befestigung des Bewusstseins der Zusammengehörigkeit mit einem der berühmtesten Schlachtfelder des europäischen Kontinents gerichtet waren. Es entwickelten sich hier die Tätigkeiten einer ganzen Reihe der Vereine, es wurden Pietätsakte wie auch gesellschaftliche Veranstaltungen organisiert, es verliefen die ersten Versuche um die Schlachtrekonstruktion. In dieser Zeit entstanden fast alle bedeutenden Bauten (das Friedensdenkmal wurde fertiggemacht, das Gedenkmal auf dem Žuráň wurde gebaut), die Massengräber wurden bezeichnet und die Anhöhe Žuráň, der Posten des Napoleons Kommandostandorts, wurde zum exterritorialem Gebiet der Französichen Republik u. ä. All das schuf an diesem Ort eine interessante Atmosphäre für die anfangende Touristik und trug gleichzeitig, bei der Einhaltung des Pietätscharakters dieses Orts, bedeutend zur Entwicklung der Region bei. Leider wurde diese günstige Entwicklung durch die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und der folgenden vierzig Jahre des Kommunismus untergebrochen. Erst in der Zeit der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts begann man an diese Tradition allmählich anzuknüpfen, vor allem dank einigen hiesigen Enthusiasten. Die vollständige Freimachung kam erst nach dem Sturz von Kommunismus im Jahr 1989. Im Zeitraum bis zum Jahr 1998, in dem die Vertreter der Gemeinde Tvarožná bei Brno, der Napoleonischen Union der Tschechischen Republik – der gegenwärtigen C.E.N.S. (Central European Napoleonic Society), der Davay Communications s.r.o. und der Stadt Austerlitz bei Brno (seit dem Jahr 2001) die Zusammenarbeit vereinbarten, waren diese Aktivitäten dennoch verhältnismäßig unkoordiniert, voll der engen und lokalen Interessen, mit niedrigem Beitrag für die Region. Zuallerletzt entstand das Projekt Austerlitz 2005. Das koordiniert seine Tätigkeit eng mit der gemeinnützigen Gesellschaft Mohyla míru – Austerlitz, in der 24 Gemeinden aus der Region des Austerlitzer Schlachtfelds vereint sind. Die oben angeführten Subjekte vereinbarten die Zusammenarbeit bis zum Jahr 2005, in dem der zweihundertjährige Jahrestag dieses historischen Ereignisses gefeiert wird.
Projektziele
Die Aktivitäten auf dem Austerlitzer Schlachtfeld sind nicht irgendeine Verherrlichung des Militarismus oder der Kriege. Im Gegenteil sind sie eine nachhaltige Erinnerung an die Grundwerte des Lebens an der Stelle der erbitterten Kämpfe vor dem Hintergrund der malerischen mährischen Landschaft, sie werben für das Kennenlernen der europäischen Geschichte und ihrer engen Veflechtung mit unserem Land. Alle Ziele des Projekts sind ein Impuls und Inspiration für die Veranstaltung einer Reihe gesellschaftlicher, kultureller, sportlicher und anderer Aktivitäten, die für das Angebot im Bereich der "Industrie" des Reiseverkehrs prädestiniert sind. Die Autoren des Projekts setzten sich als Ziele vor allem folgendes:
- Diesen Teils der Geschichte der breiten Öffentlichkeit auf einer interessanten und für die Zuschauer attraktiven Weise anzunähern.
- Das Bewusstsein der historischen Zusammengehörigkeit unseres Landes und unserer Region mit der westeuropäischen historischen Entwicklung im Prozess des sich integrierenden Europas zu unterstützen.
- Der tieferen Erkenntnis der Geschichte und Kultur mit Hilfe der thematischen Vorträge und Seminare nachzuhelfen.
- Durch eigene Tätigkeit solche Aktivitäten zu schaffen, die das Interesse der inländischen und ausländischen Touristen anziehen und dadurch zur allgemeinen Unterstützung des Touristenverkehrs in dieser Region beizutragen.
- Alle Tätigkeiten zu unterstützen und propagieren, die die Entfaltung der Region unter Einhaltung ihrer historischen und kulturellen Einmaligkeit bezwecken.
- Gemeinsames Treffen und Kennenlernen der Geschichtsforscher wie auch der Interessenten aus dem ganzen Europa, die sich mit diesem Zeitraum und dieser Region beschäftigen, zu ermöglichen und dadurch zur Entstehung eines breiteren Bewusssseins der Fachöffentlichkeit über diese Region beizutragen.
Einen Teil dieser Aktivitäten gedeiht es bereits zu verwirklichen. Das Friedensdenkmal wurde zum Symbol des Kreises Brno-Umgebung und das Schlachfelds ist eine der Prioritäten der neu gebildeten Südmährischen Region. Die Gemeinden aus dem Austerlitzer Schlachtfeld wurden im Rahmen des Kreises bei der Aufarbeitung der neuen wie auch der novellierten Gebietspläne prioritisiert. Die Lage auf dem Austerlitzer Schlachtfeld ermöglichte ihnen, eine Reihe nützlicher Kontakte zu Gunsten des kulturellen Geschehens in den Gemeinden wie auch des Aufbaus eigener als auch gemeinsamer Infrastruktur anzuknüpfen. Es entstanden neue Arbeitsplätze in der Gastwirtschaft, Unterkunft, Fertigung der Souvenire und in anderen Tätigkeiten. Als Muster kann man eine ähnliche Situation am vergleichbaren Schlachtfeld am Waterloo Schlachtfeld in Belgien nehmen. Die örtliche Region wird jährlich von 3 Millionen Touristen besucht, das Schlachtfeld vergleichbarer Bedeutung bei Austerlitz von nur rund 300 Tausend. Das Hauptziel der beteiligten Institutionen ist es, diese Situation zu ändern und mindestens den Waterloo Bedingungen näherzubringen.
Mittel:
Organisationen, die ins Projekt eingeschaltet sind, gestalten mit ihrer Tätigkeit die Bedingungen für ein breites Spektrum des kulturell-gesellschaftlichen Lebens im Rahmen der Region. Die Tragebene ist das Bestreben, in der gegenwärtigen Gestaltung der strukturierten bürgerlichen Gesellschaft an die vorkriegszeitliche Idee der napoleonischen Tradition anzuknüpfen. Aus diesem Grund nehmen sich die Autoren die Entwicklung in mehreren Basisteilen vor.
- Im militärisch-historischen Bereich
- Im wissenschaftlich-historischen Bereich
- Im kulturell-gesellschaftlichen Bereich
- Im geistlichen Bereich
- Im Bereich der regionalen Zusammenarbeit
1. Militärisch-historischer Bereich
Gedenkakte und Rekonstruktion der Drei-Kaiser-Schlacht
Die erste und fundamentale Tätigkeit des Projekts ist die Organisation und Absicherung der Gedenk- und Pietätsveranstaltungen an den Tagen des Schlachtjahrestags. Sie spielen sich im ungefähr dreitägigen Block der aufeinander anschließenden Teilveranstaltungen ab, die ihren Höhepunkt mit der eigentlichen Rekonstruktion der Schlachtteile und einen Tag danach mit dem Pietätsakt im Friedensdenkmal erreichen. An der Organisation einzelner Teilveranstaltungen beteiligen sich im Rahmen des Projekts mehrere Subjekte. Der Erste Block geht an einem Tag (beziehungsweise mehreren Tagen) vor der eigentlichen Rekonstruktion vor. Er ist vor allem den Pietätsveranstaltungen bei den Massengräbern der gefallenen Soldaten unter Mitwirkung eines Teils der uniformierten Einheiten und der politischen und gesellschaftlichen Repräsentation der Region gewidmet. Dazu gehören vor allem die Pietätsveranstaltungen auf dem Friedhof in Šlapanice oder bei den Massengräbern in Křenovice. Die Ereignisse kurz vor der Schlacht, als die franzözische Armee den Brand stiftete und die Gemeinde Jiříkovice schlechthin niederbrannte, werden durch die sogenannten Jiříkovice Brände auf dem Hügel Žuráň erinnert. Im Falle der Gedenkveranstaltungen an die runden und halbrunden Jahrestage sind diese Aktionen noch um Werbemärsche und Rekonstruktionen der Kleinzusammenstöße in den umliegenden Städten und Dörfern ergänzt. Diese Veranstaltungen werden in den meisten Fällen am Abend abgehalten, so dass das Winterwetter, die Kälte und Dunkelheit die Pietät der Weile erhöhen.
Der zweite Block wird immer auf die eigentliche Schlachtrekonstruktion und alles, was damit verbunden ist, gerichtet. Für die Besucher ist ein Feldlager vorbereitet, die uniformierten Enthusiasten aus dem ganzen Europa präsentieren die Resultate ihres ganzjährigen Bestrebens in der Vorbereitung der Uniformen und Waffen wie auch der eigentlichen Abrichtung. Mit alldem können sich die ankommenden wie auch die anreisenden Zuschauer bekanntmachen. Sehr wichtig sind auch Treffen der Vereine der militärischen Geschichte, der Erfahrungsaustausch, das Anknüpfen der Militärfreundschaften oder Begegnen alter Freunde aus verschiedenen Teilen Europas. Die Kontinuität des europäischen Raums beweist auch die Tatsache, dass dabei die ursprüngliche Nationalität des historischen Soldaten gar keine Rolle spielt. Es ist ganz üblich den Tschechen in der franzözischen, den Russen in der österreichischen oder den Franzosen in der russischen Uniform zu treffen. Und nicht nur, dass er diese Uniform anhat, er ordnet sich den Befehlen in der franzözischen, deutschen oder russischen Sprache unter, als ob sie seine Muttersprache wäre. Mit einem tiefen Interesse erlernt er nicht nur die Geschichte seines Landes, aber auch des ganzen europäischen Raums, der historisch immer verflochten war. Diese Atmospäre überträgt sich natürlich auch an die anwesenden Zuschauer, die im manchmal frostigen andersmal winterlich nassen Wetter ein Babylon aller möglichen europäischen Sprachen hören, den Rauch der brennenden Brände und den Geruch offen eingestallten Pferde riechen oder den Gesang Militärlieder hören. Mit der sich nähernden Stunde des Rekonstruktionbeginns wächst eine mäßige Spannung als auch zwischen den Zuschauern so auch zwischen den beteiligten Einheiten. Zumeist um ein Uhr Nachmitags wird durch Kanonenschüsse die größte regelmäßig veranstaltete Rekonstruktion der Schlacht der napoleonischen Kriege auf der Welt eröffnet. An die 1 000 uniformierten Enthusiasten und mehr als 40 Kanonen schießen in ungefähr zwei Stunden rund 500 kg Schießpulver aus. Unter Teilnahme von mehr als 10 000 Zuschauer, Vertreter der politischen Repräsentation der Tschechischen Republik und Botschafter (oder ihrer Vertreter) der historisch beteiligten Länder wird auf dem Schlachtfeld das Können der Soldaten der napoleonischen Ära vorgeführt. Erst beim Erleben der feuernden Infanterietruppen oder der wiederholten Artilleriesalven vergegenwärtigt sich mancher Zuschauer die Grausen der 200 Jahre alten Kriege und wird zugleich durch die Autentizität des Orts angesprochen, weil die Schlacht auf dem selben Feld verläuft, wo unsere Vorväter vor fast 200 Jahren starben.
Nach der Beendigung der Schlachtaufführung verlagern sich die Einheiten in die historische Stadt Austerlitz. Hier endet das Samstagsprogramm mit der feierlichen Einfahrt von Kaiser Napoleon in die Stadt, dem Zug der historischen Einheiten durch die Stadt und der Feier auf dem Schloss, das früher dem Kaunitzer Haus gehörte. Der ganze Tag wird mit einem Feuerwerk beendet.
Der dritte Block gehört dem Pietätsakt in der Kapelle im Friedensdenkmal an der Pratec Anhöhe. Hier, am Ort der blutigsten Kämpfe der ganzen Schlacht, wird durch eine Schweigeminute und ein kurzes Gebet dem Andenken der mehr als 20 000 Gefallenen die Ehre erwiesen.
Es werden Werbeaufführungen von den Soldaten in historischen Uniformen auch im Verlauf des Jahres veranstaltet. Zu Anlässen gehören zum Beispiel Napoleonische Tage in Austerlitz, Enthüllungen der Denkmäler, Jahrestage der Gemeinden und Besuche vieler Touristengruppen.
Das Schlachtfeld mit der Fläche von 120 km2 ist durch die Bekanntmachung des Kulturministeriums geschützt. Ein Teil der Žuráň Anhöhe ist ein franzözisches exterritoriales Gebiet. Es kommen hierher Tausende Touristen aus der ganzen Welt. Sie lernen bekannte und weniger bekannte Orte kennen, die im Jahr 1805 mit Blut besprengt waren.
Hauptpunkte des Programms der C.E.N.S. Veranstaltungen für die Jahre 2004 und 2005:
- 16.-18. April 2004: Eine gemeinsame Übung der C.E.N.S. Mitgliedseinheiten und ihrer Gäste in Buchlovice.
- 9.-11. Juli 2004: Eine Gedenkveranstaltung gelegentlich des 195. Jahrestags der Schlacht bei Znojmo (Znaim), eine Schlachtaufführung in Dobsice und begleitende Veranstaltungen.
- 13.-15. August 2004: Napoleonische Tage in Austerlitz bei Brno, 235. Jahrestag des Geburts von Kaiser Napoleon.
- 26.-28. November 2004: Eine Gedenkveranstaltung gelegentlich des 199. Jahrestags der Schlacht bei Austerlitz, Generalprobe des zweihundertjährigen Jahrestags, eine traditionelle Schlachtaufführung unter Santon und begleitende Veranstaltungen.
- 4.-5. Dezember 2004: Eine Gedenkveranstaltung gelegentlich des 200. Jahrestags der Übergabe der Adler der Armee in Paris – eine Werbeaktion für die eingeladenen Reenactement-Einheiten – Mitglieder der vorderen europäischen Assoziationen.
- April 2005: Eine gemeinsame übung der C.E.N.S. Einheiten in Buchlovice
- August 2005: Napoleonische Tage in Austerlitz bei Brno, 236. Jahrestag des Geburts von Kaiser Napoleon.
- September 2005: Eine Fahrt des Werbezugs von Austerlitz bei Brno nach Paris und zurück, eine Programmpräsentation des zweihundertjährigen Jahrestags der Schlacht bei Austerlitz in Leipzig, Paris, Strasbourg, Ulm (München), Wien und Brno.
- November-Dezember 2005: 200. Jahrestag der Schlacht bei Austerlitz, reiches Programm, eine Generalschlacht unter der Anwesenheit Tausender Mitglieder der Reenactement-Einheiten aus dem ganzen Europa.
2. Wissenschaftlich-historischer Bereich
Veranstaltung der Seminare und Symposien
Der wissenschaftliche Rat des Projekts setzte sich als Ziel vor, die Aktivitäten der Geschichtsforscher in der Region zu unterstützen, so dass das Thema der Schlacht und der ganzen Situation am Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem der Punkte der breiteren historischen Diskussion und gleichzeitig zum Bindeglied der Arbeit der wissenschaftlichen und pädagogischen Institutionen im Rahmen der Region Brno wird. Brno als ein der Bildungszentren in der Tschechischen Republik und ein Sitz einer Reihe der Hochschulen und Universitäten hat alle Voraussetzungen auch ein Zentrum des Kennenlernens dieses Zeitraums im Rahmen des sich integrierenden Europas zu sein und auf dieser Weise mit seinem Werk zu Möglichkeiten der allgemeinen Erkennung der europäischen historischen Zusammengehörigkeit beizutragen. Die gemeinsame Arbeit der profesionellen Geschichtsforscher mit den Amateur-enthusiasten und den örtlichen Selbstverwaltungen, die das gegenwärtige Leben in der Region repräsentieren, kann eine Atmospäre bilden, die unter anderem auch das Bewusstsein der historischen Einmaligkeit des ganzen Raums unterstützen wird. Das kann einer der Impulse sein, die im Endeffekt zur Entwicklung der Gemeinden im Rahmen des Austerlitzer Schlachtfelds führen werden. Die bereits abgehaltenen Veranstaltungen und auch der Plan bis zum Jahr 2005 belegen, dass sich alle Beteiligten dieser Möglichkeit bewusst sind.
Bis zum heutigen Tag verliefen folgende Konferenzen:
Jahr 2003
Cambaceres und Code civil
Ein Seminar für die Pädagogen und Studenten der Jura veranstaltet in der Zusammenarbeit mit dem Centrum pro církevní dějiny České biskupské konference (Zentrum für die Kirchengeschichte der tschechischen Bischofskonferenz) in Vranov bei Brno und mit der Rechtsfakultät der Masaryks Universität in Brno. In der Zusammenarbeit mit der Rechtsfakultät der Palacky Universität in Olomouc (Olmütz) wurde ein Sammelbuch „Die ausgewählten Rechtsaspekte der Französischen Revolution und des Kaisertums“ mit 197 Seiten im Verlag Moneta F-M im Jahr 2003 veröffentlicht (ISBN 80-86731-00-6).
Konferenz „Die europäische Allianz des 18. Jahrhunderts – die Allianz Europas um das Imperium des Großen Volkes. Die Austerlitzer Schlacht und ihr Hintergrund“
An der zwitägigen Konferenz am Schloss in Austerlitz bei Brno beteiligten sich die Geschichtsforscher aus der Tschechischen Republik, dem Russland (Herr Oleg Sokolov) und Frankreich (Herr Robert Ouvrard). Die Konferenz umfasste thematisch die Bildung der 3. antifranzözischen Koalition und den Blick an die militärischen und gesellschaftlichen Aspekte des Austerlitzer Feldzugs und der Schlacht selbst.
Konferenz „Wissenschaft, Pädagogik, Kunst und Religion während der Französischen Revolution“
Sie wurde an der Pädagogischen Fakultät der Masaryks Universität in Brno am 14. Dezember 2003 gehalten. Die Studien sind am Server zur Verfügung, je nach den Mitteln werden sie entweder im 20. Jubiläumsnummer des Sammelbuchs der Arbeiten der Pädagogischen Fakultät der Masaryks Universität Brno oder als ein eigenständiges Sammelbuch für die Pädagogen veröffentlicht.
Für die Jahre 2004 und 2005 bereiten wir vor:
- Am 21.-22. April 2005 wird der Historische Institut der Philosophischen Fakultät der Masaryks Universität, der Mährischen Stiftungsfonds und das Museum des Brno Gebiets die Konferenz „Die napoleonischen Kriege und das historische Gedächtniss“ veranstalten.
- Im Juni 2005 wird der Lehrstuhl der Staatsgeschichte und des Staatsrechts der Rechtsfakultät der Masaryks Universität die Konferenz „Das Recht und der Staat am Anfang des 19. Jahrhunderts“ veranstalten.
- Am 26.-28. September 2005 wird ein 5. internationaler napoleonischer Kongress „Europa 1805“ unter der Schirmherrschaft der Gesellschaft Mohyla míru – Austerlitz o. p. s., der philosophischen Fakultät und der Rechtsfakultät der Masaryks Universität, der Tschechoslovakischen napoleonischen Gesellschaft und des Mährischen Stiftungsfonds gehalten.
Betrieb des Informationsservers austerlitz.org
An diese Tätigkeit knüpft auch die Arbeit des Informationsservers Austerlitz 2005 an. Im Jahr 2002 regte das Projekt die Entstehung einer umfangreichen Gruppe der Enthusiasten und der Fachleute an, die den Umbau des bestehenden Informationservers aufnahm. Das Ziel ist es, der Fach- und Laieneöffentlichkeit, den Schulen und weiteren Institutionen den Zugang zu qualitativen historischen Unterlagen zu ermöglichen, die im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des ganzen Projekts entstehen und zugleich ein breites Fachhinterland für die eigene Tätigkeit zu bilden. Als Resultat sollte ein modernes Medium entstehen, das eine Informationsquelle für jeden Nutzer ist. Die Gestalter setzten sich als Ziel die Bildung eines Spitzeninformationsservers vor, der mit den ähnlichen ausländischen Servern vergleichbar ist und der zugleich ein Ort der Diskussion und der Erkenntnisse für alle ist, die von der Zeit vor 200 Jahren auf irgendeiner Weise sich angesprochen fühlen oder die das Interesse haben, die Region des Austerlitzer Schlachtfelds zu besichtigen.
3. Kulturell-gesellschaftlicher Bereich
Die abgehaltenen Veranstaltungen und das eigentliche Schlachtthema bieten eine Gelegenheit dar, eine Reihe derkulturell-gesellschaftlicher Aktivitäten zu organisieren, die entweder selbstständig sind oder an die anderen Tätigkeiten im Rahmen des Projekts anknüpfen. In diesem Jahr entstand z.B. die Tradition der Mitveranstaltung des Golftourniers in Austerlitz oder der regelmäßigen Teilnahme des Projekts an Napoleonischen Tagen, die in Austerlitz anlässlich des Geburts von Kaiser Napoleon abgehalten werden.
4. Geistlicher Bereich
Die Autoren sind sich der riesigen Reichweite des Ereignisses an das geistliche Leben der ganzen Region bewusst. Zehner der Massengräber und ungeheures Leiden der Menschen verschiedener Glauben tragen in sich eine tiefe geistliche Botschaft, die als einer der ersten am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts der Anreger der Friedensdenkmalsidee Herr Alois Slovák ergriff. Die Tradition dieser Schlacht ist tief auch im Leben der Einwohner des hiesigen Schlachtfelds eingewurzelt, sei es in den Legenden oder im einfachen Einsehen und Gebet. Auch deshalb wird alljährlich eine kurze Messe in der Kapelle im Friedensdenkmal zelebriert, bei der die gefundenen sterblichen Überreste der Gefallenen ins Beinhaus pietätvoll beigesetzt werden. Im Verlauf der Gedenkveranstaltungen werden militärische Feldmessen gelesen, die mit dem feierlichen ökumenischen Gottesdienst für die in dieser Schlacht Gefallenen beendet werden. Zum Zeichen des Abschlusses der Kämpfe werden Kirchenglocken in allen beteiligten Gemeinden klingeln. Am Austerlitzer Schlachtfeld stoß sich im Jahr 1805 die franzözische Armee, die die entstehende Welt der modernen westlichen Gesellschaft repräsentierte mit den Armeen der österreichischen katholischen habsburgischen mitteleuropäischen Monarchie und des orthodoxen Russlands zusammen. Die Franzözische Republik, geboren aus der dramatischen und außerordentlich schmerzhaften Erfahrung des Bürgerkrieges und des Kampfs mit den Koalitionen der traditionellen europäischen Monarchien, verankerte definitiv ihren Laiencharakter in der Verfassung vom 27. Oktober 1946. Unvernachlässigbare Komponente des geistlichen Teils des Projekts sollte deshalb auch das Suchen der Berührungen und des gegenseitigen Einsehens der Wurzeln und Ideen der modernen säkularen Gesellschaft und des Christentums sein.
5. Regionale Zusammenarbeit
Das Projekt erstrebt Kontakte mit ähnlichen Institutionen im Ausland anzubahnen, um die langfristige Zusammenarbeit und den Austausch der Erfahrungen und Kenntnissse mit dem Ziel der Gesamtaktivierung der ganzen Infrastruktur, der Dienstleistungen und der Unternehmung unter Einbeziehung des ganzen Schlachfelds und der umliegenden Gemeinden und Städte zu entwickeln. Ein weiterer bedeutender Teil ist die Vorbereitung der Nutzung der EU Strukturfonds im Rahmen der gemeinsamen Projekte oder der Beteiligung an Projekten. Im diesem Prozess sind neben den regionalen Selbstverwaltungen auch andere Institutionen eingeschaltet, so dass diese Tätigkeit kontinuierlich an die vorangehenden Aktivitäten anknüpft und die gesamten Schritte der beteiligten Institutionen im praktischen Leben der Einwohner der Region auf einer natürlichen Weise abgeschlossen sind.
Mitwirkende Subjekte
Das Projekt Austerlitz gewann in der Zeit seiner Wirkung einen guten Namen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens im Insland wie auch im Ausland. Neben seinen Stiftern beteiligt sich am Projekt Austerlitz oder einem seiner Teile auch:
- Centrum pro církevní dějiny České biskupské konference (Zentrum für die Kirchen-geschichte der tschechischen Bischofskonferenz) in Vranov bei Brno
- Central European Napoleonic Society – C.E.N.S.
- Tschechoslovakische napoleonische Gesellschaft
- Masaryk Universität Brno
Mit dem Projekt arbeitet eine Reihe der Industrie- wie auch Handelsgesellschaften besonders im Bereich der Finanzierung konkreter Veranstaltungen oder Tätigkeiten zusammen. Es ist zum Beispiel:
- Českomoravský cement, a.s.
- BC Logia a.s.
Der traditionelle Medialpartner ist Česká televize (das Tschechische Fernsehen).
Termine der Rekonstruktion der Drei-Kaiser-Schlacht
Name Termin Anmerkung
- 197. JAHRESTAG DER DREI-KAISER-SCHLACHT IM JAHR 2002 29. 11.-1. 12. 2002
- 198. JAHRESTAG DER DREI-KAISER-SCHLACHT IM JAHR 2003 28.-30. 11. 2003
- 199. JAHRESTAG DER DREI-KAISER-SCHLACHT IM JAHR 2004 26.-28. 11. 2004
Gedenkveranstaltungen des Jahres 2004 als eine Generalprobe des Jubiläumsjahrestags im nächsten Jahr.
- 200. JUBILÄUMSJAHRESTAG DER DREI-KAISER-SCHLACHT IM JAHR 2005 2.-4. 12. 2005
Im Jahr 2005 wird eine monumentale Gedenk-veranstaltung zum 200. Jubiläumsjahrestag der Schlacht bei Austerlitz statfinden, an der sich Tausende Mitglieder der Klubs und Vereine der militärischen Geschichte aus dem ganzen Europa beteiligen werden.
Veranstaltung Austerlitz 2005
Der Höhepunkt der ersten Jahre der Tätigkeit des Projekts Austerlitz 2005 wird der zweihundertjährige Jahrestag der Schlacht bei Austerlit sein. Bei diesem Anlass möchten die Organisatoren die Jahre der Erfahrungen zur Geltung bringen und eine Zusammenfassung der Aktionen im Vergleich zu den vergangenen Jahren im mehrfach größeren Ausmaß veranstalten. Schon heute fragen Reihen der Reiseagenturen, viele historische Vereine aber auch Vertretungen verschiedener Länder nach. Die Organisatoren schätzen ein, dass in diesem Zeitraum die Region des Austerlitzer Schlachtfelds an 10.000 Zuschauer und einige Tausende eigentlicher Teilnehmer der Veranstaltung besichtigen werden. Es wird vorausgesetzt, dass diese Veranstaltung in mehreren Ebenen verlaufen wird:
- Die wissenschaftlich-fachliche Ebene: Im Rahmen des Projekts Austerlitz 2005 wird durch die wissenschaftlichen Institute und Interessengemeinschaften ein Kongress „Europa 1805“ organisiert, der sich mit dieser Problematik befassen wird.
- Die gesellschaftliche Ebene: In dieser Zeit werden in die Region eine Reihe führender Repräsentanten beteiligter Länder einschließlich der Staatsoberhäupter oder der Ministerpräsidenten zu Besuch kommen.
- Die historisch-militärische Ebene: Es wird die größte Rekonstruktion der Schlacht am europäischen Kontinent stattfinden. Die Teilnahme von 3 000 militärisch-historischen Enthusiasten aus der ganzen Welt wird erwartet. Im Bestreben, die bedeutenden Akte, die vor 200 Jahren stattfanden, zu rekonstruieren, wird die ganze Veranstaltung an mehreren Stellen erfolgen. Sie wird zunächst mit der Ankunft des russischen Zars und des österreichischen Kaisers nach Austerlitz anfangen, danach werden einige lokale Zusammenstöße an authentischen Stellen folgen und der Höhepunkt wird die Generalschlacht darstellen. Nach ihrer Beendigung folgt die Ankunft Napoleons nach Austerlitz und das Treffen aller drei Kaiser bei der Unterzeichnung des Waffenstillstandabkommens.
- Die geistliche Ebene: Im Verlauf der Veranstaltung werden militärische Feldmessen gelesen, die mit dem feierlichen ökumenischen Gottesdienst zur Erinnerung an die in dieser Schlacht Gefallenen beendet werden. Zum Zeichen des Abschlusses der Kämpfe werden Kirchenglocken in allen beteiligten Gemeinden klingeln.
Die ganze Veranstaltung im Jahr 2005 sollte ein eindeutiger Impuls für die Entwicklung der ganzen Region und für die Werbung dieser Region und der ganzen Tschechischen Republik in der Welt sein.
Budget des Projekts Austerlitz 2005
Das Budget beträgt jedes Jahr circa 3 Mill. CZK. Eine Ausnahme wird das Jubiläumsjahr 2005 sein, für das man mit Kosten in der Höhe von circa 15 Mill. CZK rechnet.
Struktur
- Rückerstattungen für Klubs der militärischen Geschichte (Reisekosten, Verpflegung, Übernachtung für ca. 1500 Personen) 1 500 000,- CZK
- Direkte Kosten der technischen Absicherung der Veranstaltung (die Umzäunung mit Barrieren, der Tribünenbau, die Verkehrsbeschilderung, die Bewachung, der Ordnerdienst, die Munition, das Reinemachen, die Zuschauerbeförderung, die Versicherung der Truppen und der Zuschauer) 1 000 000,- CZK
- Werbung (Plakate, Flugblätter, der Internetserver – ganzjährlich, die Insertion, bezahlte Dienstleistungen u. ä.) 500 000,- CZK
Insgesamt: 3 000 000,- CZK
Schlussfolgerung
Das Projekt Austerlitz 2005 hat den Charakter einer gemeinnützigen Tätigkeit. Die Institutionen wie auch die Einzelwesen, die sich daran beteiligen, tun das aus der Überzeugung, dass es notwendig ist, alle kurzzeitigen, lokalen oder individuellen Interessen zu überwinden und eine dauerhaftere Beziehung und Kooperation zu bilden. Die Region, in der wir leben, verdient es.
Kontakt:
Projekt Austerlitz 2005
PO BOX 38
616 00 BRNO
Telefon: +420-541 148 144
Fax: +420-541 148 141
E-mail: info@austerlitz2005.com
Erarbeiten von: M. Jandora, I. Vystrčil, F. J. Holeček, F. Kopecký
Datum: Brno, den 31. Juli 2002, aktualisiert im März 2003.¨